Ihr wollt wissen was das duale Studium besonders macht? Nun ja, unter anderem die etlichen Weiterbildungsangebote, kostenlose Seminarangebote und die Möglichkeit Zusatzqualifikationen zu erlangen.
Mein Name ist Sabrina Neeser und mittlerweile befinde ich mich im fünften Praxissemester meines Studiums zur Gesundheitsmanagerin. Heute möchte ich euch – genau wie Kerstin im Oktober 2013 – in die Welt der Ausbilder entführen und hinsichtlich des AdA-Scheins informieren.
Was ist der AdA-Schein überhaupt?
Um einen Auszubildenden eine qualitative Ausbildung zu gewährleisten, ist es laut § 28 des Berufsbildungsgesetz (BBiG) vorgeschrieben, dass nur Personen ausbilden dürfen, die hierfür persönlich sowie fachlich geeignet sind. Fachlich geeignet ist, wer die erforderlichen berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse besitzt. Durch den Erwerb des AdA-Scheins haben Ausbilder die Möglichkeit ihre berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse nachzuweisen.
Durch diesen Schein erhalten die Ausbilder wertvolle Informationen über die Planung und Durchführung der Ausbildung, wie z.B. Ausbildungspläne erstellt werden oder Einstellungsgespräche geführt werden.
Rosenmontag vs. „Ausbildung der Ausbilder“
Das fünfte Theoriesemester ist nun offiziell beendet und (fast) alle meine Kommilitonen/innen sind wieder in ihrem Ausbildungsbetrieb. Doch ich sitze pünktlich um 8:00 Uhr an einem Montagmorgen nicht an meinem Schreibtisch in Bad Mergentheim, sondern in den Räumen der DHBW. Es handelt sich hierbei nicht um irgendeinen Montagmorgen. NEIN! Es ist Rosenmontag…
Nun ja, dieses Jahr heißt es die „Schulbank“ drücken und nicht wie gewohnt mit den Althäuser Wildkatzen beim Faschingsumzug in Assamstadt die Menge begeistern.
Wie man eben so schön sagt, ist das Leben kein Ponyhof und das erlernte Wissen die einzige Ressource der Welt die sich vermehrt. Also musste ich Prioritäten setzten 😉
Zu Anfang gab es 4 Bücher die wir in den nächsten fünf Tagen gemeinsam durchackern sollten. Ich muss sagen, es sah viel schlimmer aus, als es im Endeffekt war. Unser Dozent war super freundlich und hatte natürlich auch ein sehr gutes Fachwissen. Einer seiner ersten Sätze war: „Okay, ich weiß das ihr dualen Studenten nicht so gerne Gruppenarbeiten macht, daher begrenze ich das auf einen geringen Anteil.“ Dies kam den meisten von uns selbstverständlich sehr gelegen. Gleichwohl hieß dies nicht abschalten, zurücklehnen und sich berieseln lassen… SONDERN… mitschreiben, aufpassen und zuhören. Schließlich haben wir für diese Fortbildungsmaßnahme bezahlt und müssen später eine schriftliche sowie eine praktisch/mündliche Prüfung bei der IHK Heilbronn ablegen.
Das ihr auch wisst aus welchen Inhalten diese Vorlesung besteht, habe ich kurzer Hand die vier Handlungsfelder für euch aufgezählt:
Handlungsfeld 1
Die Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und die Ausbildung planen.
Handlungsfeld 2
Die Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken: die Ausbildung unter Berücksichtigung organisatorischer sowie rechtlicher Aspekte vorbereiten.
Handlungsfeld 3
Die Ausbildung durchführen: selbständiges Lernen in berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen handlungsorientiert fördern.
Handlungsfeld 4
Die Ausbildung abschließen: die Ausbildung zu einem erfolgreichen Abschluss führen und Perspektiven für die Weiterentwicklung aufzeigen.
Die Prüfung bei der IHK Heilbronn
Anschließend muss es natürlich noch eine (bzw. zwei) Prüfungen geben. Wie ich zuvor schon erwähnt habe, müssen wir alle eine schriftliche Prüfung bei der IHK ablegen. Für diese Prüfung haben wir 180 Minuten Zeit und können zu allen theoretischen Themen der vier Handlungsfelder abgefragt werden. Oftmals soll die Prüfung an sich gar nicht so kompliziert sein, sondern die Fragestellung. Anscheinend wird hierbei oft eine doppelte Verneinung angewandt und ganz besonders gerne mit Superlativen gearbeitet. Doch hierzu eventuell nach meiner Prüfung mehr…
Für die praktische/mündliche Prüfung werden wir ca. 30 Minuten haben. Hierbei haben wir 15 Minuten Zeit eine Präsentation zu halten. Diese soll eine typische Unterweisung unseres Azubis sein. Das heißt für einen Auszubildenden zum Kaufmann/-frau für Büromanagement bspw. der Vorgang eine Druckerpatrone zu wechseln. Für einen Auszubildenden im Gastronomiebereich kann das zum Beispiel die Anleitung zum korrekten Servietten falten sein. Ihr seht also, diese Präsentationen sind wirklich sehr unterschiedlich. Es kommt eben auf den Ausbilder und seine späteren Auszubildenden an. Nach dieser Präsentation dürfen euch die IHK Prüfer die restlichen 15 Minuten löchern. Also gut vorbereiten und das Fachgespräch meistern. Dann sind die zwei Prüfungen gemeistert und man erhält ein paar Wochen später die Ergebnisse postalisch.
Hoffentlich werden diese Ergebnisse bei all meinen Kommilitonen/-innen und mir positiv sein. Hab ich euch nun neugierig bzw. nachdenklich gemacht? Vielleicht ist die Ausbildereignungsprüfung auch etwas für euch 🙂