Hallo ihr lieben Leserinnen und Leser,
vielleicht könnt Ihr Euch ja an mich erinnern? Ich bin Sandra Kunz und mittlerweile im 2. Ausbildungsjahr meiner verkürzten Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement bei BERA. In Reflektion über mein letztes halbe Jahr schreibe ich euch heute meinen zweiten Blogbeitrag und bin wirklich glücklich, diese tolle berufliche Chance in meinem doch etwas höheren Alter nutzen zu können.
Mein “Schulbefinden”
I can see you in the morning when you go to school. Don´t forget your books, you know you´ve got to learn the golden rule… Erfreulicherweise ist der Song von Supertramp in meinen Augen nicht mehr up to date. Hier geht es vielmehr darum, uns geeignete Skills für die Zukunft mitzugeben.
Meine Anfangsphase in der Schule war nicht einfach, da mir das erste dreiviertel Jahr fehlte. Inzwischen merke ich allerdings, dass ich gut mitkomme und es mir auch wirklich Spaß macht. Alte Themen, wie zum Beispiel Buchführung und Wirtschaft, werden wieder aufgefrischt und nun kommt so viel neues und nützliches Wissen hinzu. Natürlich ist es mit Anstrengung verbunden, sich auf Klassenarbeiten und Präsentationen vorzubereiten. Ich arbeite deswegen im Unterricht mit, betrachte diese Lernphase als meine persönliche Herausforderung und motiviere mich stetig mit kleineren oder größeren Erfolgserlebnissen.
Meine erste Prüfung im November verlief bei mir nicht ganz so erfolgreich. Das Halbjahreszeugnis sah dafür aber unverschämt gut aus 😊 und darauf bin ich echt stolz. Jetzt merke ich meine Fortschritte und das Lernen fällt mir wesentlich leichter.
„Knigge & Co. am Arbeitsplatz – Was steckt dahinter?“
Mein erstes spannendes Schulprojekt im Zweier-Team zum Thema „Knigge & Co. am Arbeitsplatz“ war wirklich unheimlich interessant und abwechslungsreich. Hierzu erfanden wir ein fiktives Unternehmen und erstellten eine themenbezogene Umfrage, um für den Betrieb einen Flyer mit den wichtigsten Knigge-Regeln zu entwickeln. Im Anschluss haben wir mit einer PowerPoint-Präsentation unsere Projektarbeit mit unserem ausgearbeiteten Resümee vorgestellt. Ich empfand den zeitlichen Rahmen hierfür sehr „sportlich“, aber wir haben das mit unseren kreativen Ideen gut gemeistert. Hier ein Dank an Marc und Franzi vom BERA-Marketing, die mir wertvolle Tipps gegeben haben, als ich während dieser Zeit dort hospitierte.
Ziel der Umfrage war ein genereller Einblick, wie bedeutsam der zwischenmenschliche Umgang einzelner Arbeitnehmer im beruflichen Alltag ist. Um eine bessere Differenzierung der Gruppen (Alter, Geschlecht, berufliche Position etc.) zu bekommen, wurden am Schluss personenbezogene Fragen gestellt. Da es eine anonyme Befragung war, wurde die Umfrage per Google-Forms erstellt und der Link in unseren Firmen an bekannte Mail-Adressen verschickt. In dem Link wurde auf die Anonymität und auch mit dem Dankessatz darauf hingewiesen, dass wir uns freuen würden, wenn dieser Link an Freunde und Verwandte weitergeleitet wird. Die Idee dahinter war es ein breiteres Feedback zu bekommen und nicht nur kaufmännische Mitarbeiter zu befragen. Denn das Thema wird in jeder Branche unterschiedlich gehandhabt. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an meine Arbeitskollegen, die eifrig und kurzfristig teilnahmen und ihre Zeit geopfert haben. Ihr seid echt super! Wir bekamen einen sagenhaften Rücklauf von 49 Teilnehmern innerhalb von 24 Stunden.
Das Ergebnis war:
Pünktlichkeit, respektvoller Umgang, Höflichkeit, Rücksichtnahme, Freundlichkeit und wertschätzender Umgang sowie die konstruktive Kritik wurden bei den Antworten am häufigsten genannt.
Unsere Umfrage hat uns viel Einblick in das Empfinden und die Wichtigkeit von Regeln des Umgangs im Berufsleben gegeben. Viele dieser Regeln sind gewünscht, um zielorientierter und harmonischer arbeiten zu können.
Mein Workflow bei BERA
Ich bin in der Niederlassung Schwäbisch Hall und betreue und beantworte, mit Unterstützung der Personalmanagerin Dilara, eingehende Fragen unserer externen Mitarbeiter zu den Themen Urlaub, Gehalt, Krankenstand und vieles mehr. Auch schreibe ich Einladungen zum Telefoninterview, Probearbeitstag oder zu anstehenden Mitarbeitergesprächen. Die zugeteilten Telefoninterviews führe ich selbständig durch. Dabei erfrage ich nicht nur die Skills und das Können der Bewerber, sondern auch die persönlichen Wünsche und Vorstellungen für den neuen Job. Das sind sehr aufschlussreiche Gespräche und meist sehr freundliche Kontakte.
Im Anschluss bereite ich Exposés mit meinen hinterfragten Skills vor. Meine hauptsächliche Arbeit besteht darin, die Stellen unserer Kunden auszuschreiben und in Facebook, Ebay, Indeed und nicht zu vergessen bei der Agentur für Arbeit zu streuen. Inzwischen werde ich darin immer besser. Gerade hierzu habe ich Ende Januar einen Recruiting-Workshop besucht. Ein Tag vollgepackt mit Handwerkszeug! Hier habe ich die Wichtigkeit von Google Trends kennengelernt. Eine Seite, die mir das Verhältnis von Bezeichnungen in Klicks als Diagramm darstellt. Zum Beispiel: „Nach welchen Stellentiteln, Berufsbezeichnungen wird denn überhaupt in Deutschland oder regional gesucht?“ Oder „Wie gestalte ich informative Sätze für die angeforderten Tätigkeiten bzw. Erwartungen der Kunden?“ Das sind nur ein paar Punkte aus diesem wirklich sehr wertvollen Workshop gewesen.
Hospitation Buchhaltung – Hier gibt es viele Zahlen
Dieses Thema kannte ich tatsächlich nur in der Theorie und endlich durfte ich in die Buchhaltung reinschnuppern. Patrick hat mir ein wenig Einblick in seinen Bereich gewährt. Hier habe ich gelernt, wie ich Eingangsrechnungen prüfe und wie die Rechnungen auf den jeweiligen Kostenstellen verbucht werden. Welche Rechnung ist vom Geschäftsführer genehmigen zu lassen? Was ist der Unterschied eines Kreditors und eines Debitors? Was sind die Zahlungsavisen die unsere Kunden senden? Was sind Rückstellungen und warum werden diese benötigt?
Jedenfalls durfte ich auch selbständig buchen und entscheiden, welche Zahlung am jeweils sinnvollsten Wochentag angewiesen werden soll (zum Beispiel Vorschuss oder Abschlagszahlung). Welche Rechnung ich in welchem Jahr beim Jahreswechsel verbuche und wie ich eine Reisekostenabrechnung zurückerstatte. Das Thema Vorsteuer und Umsatzsteuer hatten wir coolerweise gerade auch in der Schule und Patrick hat mir echt viel erzählt und erklärt. Auch wenn es schon trocken ist und ich wenig selbstständig machen konnte, war das unheimlich aufschlussreich. Hier läuft alles zusammen, hier bekommt man die Oberaufsicht auf ein Unternehmen und versteht die Verknüpfung zu den einzelnen Unternehmensbereichen. Hier beginnt die Budgetplanung im Prinzip und somit… Achtung etwas lyrisch 😊 ist der Anfang und das Ende…eines Geschäftsjahres! Danke Patrick, ich kann dich als Lehrer nur empfehlen.
Hospitation Marketing – Bemerkenswert
Hier hätte ich definitiv gerne länger reingeschnuppert. Es ist dort einfach spannend in der Ideenschmiede. In diesen Räumen ist unser Workbefinden entsprungen.
Das Marketing hat dennoch ein Tagesgeschäft und routinierte Abläufe, kümmert sich um Social Media, liest die Bewertungen, wie zum Beispiel auf Kununu und kontrolliert die Klicks auf FB etc. Hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert, denn die Kundengewinnung verlagerte sich von Zeitung, Zeitschrift und Radio auf das Internet und da ist man schon bald IT´ler oder Analyst als Werbefachmann/-frau im Marketing.
Die Posts auf Instagram, Facebook etc. sind unheimlich wertvoll, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und deswegen werden immer aktuelle Neuigkeiten in kurzen Frequenzen veröffentlicht.
Für BERA ist es sehr wichtig, eine einheitliche Außenwirkung zu haben. Deshalb haben wir feste Vorlagen oder Vorgaben, wie zum Beispiel das Logo, die Schriftart oder Farben. Des Weiteren habe ich zum ersten Mal mit Canva gearbeitet. Das ist ein Grafikdesign-Tool und sinnvoll für Sozial-Media-Posts, Präsentationen oder Logos. Was ich auch gleich für unser Schulprojekt verwenden konnte.
Marc erklärte mir, wie die BERA-Homepage aufgebaut ist und wie man Artikel bearbeiten kann. Hier durfte ich einen Artikel überarbeiten und zusammenfassen – Was soll ich sagen, die Korrektur war ziemlich rot. Wie schreibe ich positiv, einfach und verständlich? Schreiben bedeutet üben, üben und nicht zuletzt lesen, lesen, lesen. Franzi hat mir viel über soziale Medien und ihre Nutzung erklärt sowie weitere Tipps für die PowerPoint-Anwendung gegeben. Barbara hatte eine Überraschung in Petto: Jetzt ist es ja ganz offiziell und ich darf darüber schreiben. Die BERA sponsert den traditionsreichen Schwäbisch Haller Footballverein Unicorns und insbesondere das ganz neu gegründete Football Team Unicorns Women. Da bekam ich plötzlich ganz große Ohren – Wie cool ist das denn!!!
Interessant fand ich auch, dass ich die Aufgabe bekam, einen neuen Roll-Up zu designen. Das ist ein Banner zum Aufstellen und hierfür bekam ich Hilfe von Marc, weil das Programm mich doch überforderte. Es hat mir dennoch viel Spaß gemacht, meine Ideen einzubringen.
In dem halben Jahr ist jedenfalls viel passiert. Ich habe viel gelernt, tolle Vorbilder bei der BERA gefunden und fühle mich sehr wohl. Wenn ihr das nächste Mal von mir hört, bin ich schon im Prüfungsvorbereitungsstress. Wie die Zeit vergeht!
Ganz sonnige Grüße
Eure Sandra